Ohne tragfähige Beziehungen wird Zusammenarbeit deutlich erschwert, weil man sich dann bei jedem kleinen Schritt rückversichern muss, ob die Kooperationspartner mitziehen und nur sehr schlecht festgestellt werden kann, ob bei Entscheidungen überhaupt ein ausreichend gutes gemeinsames Verständnis auf Sachebene hergestellt worden ist. Missverständnisse, Fehler und Schuldvorwürfe schaukeln sich dann oft in eskalierender Weise hoch, bis schließlich nichts mehr geht und man als einzige Lösungsstrategie beginnt, einfach den Kontakt zu bestimmten Kolleginnen und Kollegen zu meiden und sie so gut es geht zu isolieren.
Ist eine gute Vertrauens- und Verstehensbasis vorhanden, dann kann freier agiert werden und es können leichter auch einmal Erwartungen enttäuscht werden, ohne dass das Klima zu stark darunter leidet.
Jedoch ist der Aufbau von Vertrauen manchmal durch unbewusste kommunikative Gewohnheiten sehr schnell verspielt, z. B. wenn man neu in ein Team kommt und schonungslos Kritik äußert oder konfrontativ andere Positionen abwertet im guten Glauben, doch nur die Wahrheit zu sagen und das sei doch schließlich etwas Gutes.
Heutzutage braucht es gerade bei zunehmendem Zeitdruck und zunehmender Komplexität von Produkten und Dienstleistungen die Fähigkeit gut kommunizieren zu können, was auch bedeutet, schnell herausfinden zu können, ob man verstanden wurde und ob die Beziehung tragfähig ist und bleibt. Außerdem wird es immer wichtiger, im Team agil und lernfähig aufgestellt zu sein, d. h., schnell einmal die Position des anderen einnehmen zu können, Konflikte austragen zu können und engagiert zu Diskutieren, ohne Angst zu haben, dass der eigene Posten, der eigene Status oder die Zugehörigkeit gefährdet sind.