Wertschätzungs-Quelle Nr. 1 ist durch die eigene Vorstellungskraft und unabhängig von anderen Personen zugänglich. Erinnern Sie sich, dass es Wertschätzung als erfahrbare Lebensqualität gibt und wie es sich angefühlt hat, wenn Sie diese Qualität privat oder im Beruf schon erleben durften. Vielleicht haben Sie zu ihrer Entstehung beigetragen oder eine andere Person? Wie ging das vor sich? Vielleicht fallen Ihnen auch Situationen ein, in denen Sie einen Mangel diesbezüglich erlebt haben und Ihnen jetzt vor diesem Hintergrund die Fähigkeit wertschätzend mit sich und anderen umzugehen noch wertvoller erscheint. Angenommen, Sie würden sich erlauben in dieser Gestimmtheit den nächsten Arbeitstag anzugehen, welche Auswirkungen hätte das wohl auf Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen?
Wertschätzungs-Quelle Nr. 2 besteht darin, Dank in der Zusammenarbeit so auszudrücken, dass die andere Person konkret etwas über die positive Wirkung ihrer Beiträge erfährt. Etwa so: „Ich danke dir Jochen, dass du mir die Datenauswertung so aufbereitet hast, dass ich mich jetzt für die Präsentation morgen gut vorbereitet fühle. Das hilft mir sehr. Danke nochmal!“. Außerdem geben Sie gleichzeitig Orientierung über das was für Sie voraussichtlich auch in Zukunft hilfreich sein wird.
Wertschätzungs-Quelle Nr. 3 lautet: Suchen Sie nach wertschätzenden Deutungsmöglichkeiten, wenn Sie Verhaltensweisen von Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten als irritierend empfinden. Stellen Sie sich die Frage „In welchem inneren oder äußeren Kontext, würde dieses Verhalten Sinn ergeben?“ Diese wertschätzende Annahme erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie den menschlichen Kontakt halten und nach Verständigung in der Sache streben können, ohne die Arbeitsbeziehung durch Urteile und abwertende Zuschreibungen zusätzlich zu belasten.
Wertschätzung-Quelle Nr. 4 möchte daran erinnern, dass es einen großen Unterschied macht, ob man in Gesprächen betont, was man nicht möchte und was falsch oder schlecht der Position anderer sei oder anstelle zu würdigen, was einem an der Sichtweise gefällt und was zusätzlich berücksichtigt werden müsste, damit eine Lösung auch für Sie zustimmungsfähig ist. Versetzen Sie sich und andere immer wieder achtungsvoll und würdigend in die Rolle von kompetenten Expertinnen und Experten für die Problemlösung. Aus solch einer Haltung heraus können Sie dann positiv zielorientiert für sich sprechen z. B. „Für mich wäre noch wichtig …. / Ich brauche dafür ...“ oder Sie formulieren Fragen an Beteiligte, die gerade sagen was sie nicht möchten in der Form „Was wünschen Sie sich anstelle?“ oder „Angenommen wir finden einen Weg, wie würde sich das aus Ihrer Sicht bemerkbar machen?“