Konflikte de-personalisieren
Konflikte in Unternehmen werden noch überwiegend personalisiert betrachtet, also deren Entstehen den schwierigen Charaktereigenschaften einzelner Personen zugeschrieben. Dieser Logik folgend werden Mitarbeitende gebeten, sich selbst um die Lösung zu kümmern, mit dem gut gemeinten Appell, dass man sich doch als erwachsene Menschen bilateral einigen könne.
Dieser Appell ist auch prinzipiell förderlich, um die Konfliktkompetenzen der Mitarbeitenden bei gering eskalierten Konflikten zu nutzen. Andererseits werden so tendenziell die Einflüsse von Führungskultur und systemisch wirkenden Spannungsfeldern innerhalb von Gruppen und der Organisationen von vorneherein negiert und der dringende Handlungsbedarf (durch Führungskräfte oder Konfliktmediatior-/innen) bei höher eskalierten Konflikten zu lange nicht erkannt (s. Glasl).